Schornsteintechnik

- Nützliche Informationen
- Höhe des Schornsteins
- Verbrennungsluftversorgung
- Ausdehnng
- Kragplatte
- Abdeckplatten
- Statik der BRATA Schornsteine
- Auswahl von Durchmesser des Schornsteins
Nützliche Informationen zu Schornsteinsystemen
- Jedes Gebäude, in dem eine Heizquelle installiert wird, sollte eine effektive Anlage zur Ableitung der Abgase haben.
- Die saugende Wirkung der Rauch-, Lüftungs- und Verbrennungskanäle wird durch den Druckunterschied im System verursacht: kältere Luft von außen und wärmere und leichtere Luft aus dem Innenraum.
- Moderne Schornsteinsysteme sollten sich durch folgende Faktoren auszeichnen:
- Widerstandsfähigkeit gegen Kondensat
- Widerstandsfähigkeit gegen Rußbrand
- Dichtheit, die den Luftzug und die Sicherheit der Bewohner garantiert
- Der minimalste Durchmesser des Schornsteins kann nicht kleiner als 140 mm sein (das gilt nicht für Kondenskessel mit geschlossener Brennkammer)
- Es empfehlt sich Schornsteine mit rundem Querschnitt der Verbrennung- und Rauchkanäle zu nutzen (Schamotterohre), da sie einen kleineren Reibungswiderstand haben. Solche Kanäle zeichnen sich auch durch eine höhere Effizienz bei der Reinigung aus.
- Der Durchmesser des Schornsteins sollte an die Höhe, den Typ der Heizquelle und den Brennstoff angepasst sein.
- Die Mündung des Schornsteins sollte zugänglich für die Kontrolle und Reinigung sein. Dafür sollte man auf dem Dach einen festen Zugang zum Schornstein errichten oder eine weitere Reinigungstür installieren.
- Die untere Reinigungsöffnung sollte in einer optimalen Position montiert sein, so dass die Reinigung problemlos durchzuführen ist und leicht entzündbares Material mindestens 30 cm entfernt ist. Wenn es erforderlich ist, eine zusätzliche Reinigungsöffnung über dem Rauchgasanschluss einzubauen, sollte man leicht entzündbaren Boden mit feuerfestem Material abdecken (z.B. Blech, Stein oder Kacheln). Wenn der Schornstein bedeutend höher als das Dach ist oder Sie eine sehr starke Dachneigung haben, dann sollte die zusätzliche Reinigungstür ca. 100 cm über dem Dach montiert sein.
Achtung! Die genauen Anforderungen an Ihren Schornstein (Höhe, Durchmesser, zusätzliche Reinigungstür, Aussteifung) sollten Sie vor dem Kauf mit Ihrem Schornsteinfeger besprechen.
Höhe des Schornsteins
- Die effektive Höhe des Schornsteins, sollte vom Rauchgasanschluss bis zur Mündung betragen:
- mind. 4m bei einem Gaskessel
- mind. 4m für Festbrennstoffe
- mind. 5m bei einem Ölkessel
- Schornsteine, die an der Außenwand nachgerüstet werden, sollten mit nicht brennbarer Dämmung isoliert werden und mit dem Mauerwerk verbunden sein. Nutzen Sie hierzu bitte Verbindungsschellen. (Abb.1). Mindestanzahl der Schellen: 2 Stück Maximaler Abstand der Schellen: 3m
Bei folgenden Beispielen handelt es sich ausschließlich um Anforderungen an Lage und Höhe von Schornsteinköpfen nach DIN V 18160 Teil 1. Von diesen Festlegungen können die Forderungen in einzelnen Bundesländern durchaus abweichen. Es sind also bereits während der Planung die jeweiligen Feuerungsverordnungen der Länder zu berücksichtigen. Die Vorgaben und nötigen Voraussetzungen besprechen Sie bitte unbedingt im Vorfeld mit Ihrem zuständigen Bezirksschornsteinfeger.
- Die Mündungshöhe des Schornsteins über dem Dach sollte folgende Anforderungen erfüllen:
- bei Dächern bis einschließlich 20° Dachneigung muss der Schornstein den First um mindestens 40 Zentimeter überragen oder von der Dachfläche mindestens 1 Meter entfernt sein. Die gilt soweit die Dacheindeckung nicht als "weich" (brennbar) gilt, wie beispielsweise Stroh, Rohr, Reet. Zur Planung sprechen Sie unbedingt mit Ihrem zuständigen Bezirksschornsteinfeger.Abb 2.a
- bei Dächern mit mehr als 20° Dachneigung greifen die länderspezifischen Feuerverordnungen. Zur Planung Ihres Schornsteins ist es unbedingt notwendig, Ihren Bezirksschornsteinfeger einzubeziehen. Er prüft mit Ihnen die genauen Anforderungen an den Schornstein.
- bei Dächern bis einschließlich 20° Dachneigung muss der Schornstein den First um mindestens 40 Zentimeter überragen oder von der Dachfläche mindestens 1 Meter entfernt sein. Die gilt soweit die Dacheindeckung nicht als "weich" (brennbar) gilt, wie beispielsweise Stroh, Rohr, Reet. Zur Planung sprechen Sie unbedingt mit Ihrem zuständigen Bezirksschornsteinfeger.Abb 2.a
Verbrennungsluftversorgung
- Feuerungsverordnungen
Die genauen Anforderung an die Be- und Entlüftung von Aufstellräumen für Feuerstätten sind in den Feuerungsverordnungen der Länder geregelt. Die Vorgaben und nötigen Voraussetzungen besprechen Sie bitte unbedingt im Vorfeld mit Ihrem zuständigen Bezirksschornsteinfeger. - Verbrennungsluft
Für den sicheren Betrieb von Feuerstätten ist eine ausreichende Zufuhr von Verbrennungsluft notwendig. Weiterhin muss eine einwandfreie Ableitung der Abgase ins Freie gewährleistet sein. - Raumluftabhängiger Betrieb
Für einen einwandfreien Betrieb der Feuerstätte muss die als Verbrennungsluft entnommene Luftmenge durch nachströmende Frischluft aus dem Freien ersetzt werden. Dies macht ausreichend große Zuluftöffnungen (Hauswand, Fußboden) in den Aufstellräumen von Feuerstätten erforderlich. Alternativ kann das Nachströmen der Luft auf durch Luftdurchlässigkeiten im Bereich der Fugen von Fenstern oder Außentüren erreicht werden. - Raumluftunabhängiger Betrieb
Bei Feuerstätten, die ihre Verbrennungsluft über eine verbaute Zuluftöffnung nehmen (raumluftunabhängige Feuerstätten), ist auf eine ausreichende Dichtheit der Zuleitungen zu achten.
Zur Sicherung der Zuluft bei einem raumluftunabhängigen Betrieb Ihrer Feuerstätte empfiehlt sich die Verwendung unseres brata Hohlblockstein „SW“ mit integriertem Lüftungsschacht.
Abb. 4b.
Ausdehnung
- Der Schornstein ist ein selbständiges Bauelement. Aus diesem Grund darf man ihn nicht mit anderen Bauelementen (Wand) verbinden. Folgende Dehnungsfugen muss man einhalten 5 bis 10 mm bei nicht brennbaren Stoffen. Abb5.
- Der Schornstein darf nicht direkt an eine leicht entzündbaren Wänden gestellt werden. Hier ist ein Spaltmaß von mindestens 5 cm einzuhalten (Belüftungsöffnungen oben und unten sind vorzusehen). Abb 6.
- Spaltmaße des Schornsteins beim Durchgang durch die Decke:
- bei feuerfester Decke: 3 cm - Abb.7.a
- bei brennbarer Decke: 5 cm - Abb.7.b
- Führen Verbindungsstücke durch Wände aus brennbarem Materialien, so sind die Wände in einem Umkreis von mindestens 20cm aus nichtbrennbaren, formbeständigen Baustoffen geringer Wärmeleitfähigkeit (Leichtbeton) herzustellen oder es ist ein Abstand von mindestens 20cm durch ein Schutzrohr aus nichtbrennbaren, formbeständigen Material sicherzustellen Abb. 8b.
- Die Zwischenräume der Verbindungsstücke und den Anschlussformstücken des Schornsteinsystems müssen mit sowohl nichtbrennbaren, wärmebeständigen und auch elastischen Dichtstoffen ausgefüllt sein. So wird ein Verschieben der Elemente bei Erwärmung möglich gemacht, ohne dass dabei Körperschall direkt übertragen wird. Als Material ist z.B. Keramikschnur oder ein Steckadapter (bei Abgastemperaturen bis 200 °C) geeignet. Abb 8a und 8b.
Achtung! Es ist sicher zu stellen, dass der Rauchgasanschluss keinen direkten Kontakt mit dem Feuer bekommt. Das Verbindungsstück (Stahlrohr) sollte daher einen Knick von 90° haben oder lang genug gewählt werden. Der Anschluss eines Ofens mit zu kurzem Verbindungsstück kann zum Temperaturschock und zur Zerstörung des Rauchgasanschlusses führen.
Kragplatte
- Um den Schornsteinkopf mit einem Klinkerstein auszustatten, ist eine Kragplatte anwenden. Abb.10. Im Angebot finden Sie Fertigkragplatten für die Schornsteine Typen Abb.10. Im Angebot finden Sie Fertigkragplatten für Schornsteine Typ S – Abb. 10a. und Typ SW – Abb. 10b.
Für alle anderen Konfigurationen z.B SW+W2 (zusätzliche Lüftungssteine) lässt sich die Kragplatte selbst herstellen. Dazu stellen Sie eine Styroporschalung her. Bewehren Sie die Kragplatte nach folgendem Schema: Abb. 12
Achtung! Das Bewährungsgitter muss bis zu 2 cm unter der Oberfläche der Platte angeordnet sein. Beachten sie, dass Beton B20 zu verwenden ist und die volle Aushärtung erst nach 28 Tagen erreicht ist. Wenn der Schornstein anschließend mit Klinkern verkleidet wird, muss man freie Fugen in der ersten und der letzten Schicht der Klinkersteine lassen, so dass die Durchlüftung gewährleistet ist.
Abdeckplatten
- Um den Schornstein vor Niederschlägen zu schützen, sollte man eine Abdeckplatte verwenden. Im Angebot sind Stahl- und Betonabdeckplatten für die Schornsteine Typ S – Abb. 13. und SW – Abb. 14. Stahlplatten können individuell in jeder RAL-Farbe angefertigt werden.
Betonabdeckplatten sollten mit Putz und Maurermörtel montiert werden. Zur Montage der Stahlabdeckplatten sollte Montageklebstoff (am besten Polymerklebstoff) verwendet werden. Wir empfehlen eine zusätzliche Sicherung mit Gewindestangen – Abb. 15.
Wenn Abdeckplatten für andere Abmaße erforderlich sind, stellen wir die Stahlabdeckplatten gern individuell auf Maß für Sie her. Größere Betonabdeckplatten können Sie jedoch selbständig herstellen. Hierzu folgen Sie den Hinweisen – Abb.16.
Nutzen Sie hierzu Beton B20. Die Mündungsöffnung stellen Sie mit Hilfe einer Styroporschablone her. Achten Sie darauf, dass Sie die Achse des Keramikrohrs exakt anordnet ist. Die Oberfläche der Platte sollte die Neigungen von der Mitte zu den Seiten haben. Die hergestellte Betonabdeckplatte sollte eine Dachtraufe von mind. 6 cm auf dem Schornstein bilden. Bevor Sie die Abdeckplatte montieren, sollten Sie Einschnitte auf der Unterseite im Abstand von 2,5 cm vom Rand vornehmen. Abb.16.
Statik der BRATA Schornsteine
- BRATA Schornsteine zeichnen sich durch hohe Aufbaustatik kennen. Dies ermöglicht sie zu voller Höhe von 25m (gemessen von Basis) zu errichten, unter der Bedingung, dass ihre Höhe über dem Dach mit folgender Tabelle stimmt: Tab. 4
Achtung! Um die Tabelle anzuwenden, muss der Schornstein eine Seitunterstützung im Dach haben. Abb.17.
Um die horizontale Steifheit auf der Höhe des Durchgangs zu bewahren und um den Schornstein von dem Gebäudeaufbau zu dilatieren, soll man eine richtige Befestigung zum Dachstuhl machen. Mit Profilen vom Typ Winkel oder Kanalabschnitt soll man Stahlgerüst, das den Schornstein mit den Schellen umfasst, machen und es mit der Schaftschraube zum Dachstuhl befestigen. Stahlgerüst soll unter die über den Balken montiert werden. Die Höhe des Schornsteins H nach der Tabelle 4. - Die Statik der BRATA Schornsteine, die höher als die in der Tabelle 3 gegebenen Größen sind, kann durch zusätzliche Bewehrung erlangen wird. Die Bewehrung wird aus den Stahlstäben Ø12 mm gemacht, die in den Hohlblocksteinmündungen Ø 30 mm gesteckt werden. Wir empfehlen die Anwendung von fertigen Stahlstäben Ø 12 mm mit Gewinde und Stahlverbindungsstücken mit Außergewinde M 10 mm. Abb.18.
Die in unserem Angebot erhältliche Stahlstäbe sind 100 cm lang. Nach der Bewehrung, die entsprechen zur Höhe des Schornsteins gemacht wird, soll man ihre Spitze schneiden, so dass sie zirka 25 cm höher als den Schornstein sind. Die Stahlstäbe sollen mit den Bewehrungskappen versorgt werden, die in den Hohlblocksteinmündungen eingesteckt werden – Abb. 19b. Empfohlene Länge der Bewehrung soll zweimal höher als den Schornstein über den Dach sein (beim Schornstein, der 2 Meter hoch ist, soll das 4 Meter sein; bei 3 Meter – 6 Meter über dem Dach) und soll auch auf der Unterseite in einem Abstand von mind. 0,75 m u von dem unteren Stütz des Schornsteins im Dach des Gebäudes unterstützt werden. Abb.19.
Auswahl von Durchmesser des Schornsteins
- BRATA Schornsteinsysteme können zum Aufbau der Verbrennungs- und Rauchkanäle verwendet werden, die die Abgase aus den Heizkessel für feste Brennstoffe und aus modernen Öl- oder Gasöfen mit geschlossener Brennkammer abführen. Abhängig von der Höhe des Schornsteins und technischen Parameter des Kessels und seiner Kraft wählt der Projektant den Durchmesser des Rauchkanals. Verkürztes Verfahren ermöglichen folgende Diagrammen: